Die Macht von Infrastrukturen

© Elsa Okazaki

In WEAVING INFRASTRUCTURES untersucht die Choreografin Sara Lanner, wie uns Räume und Infrastrukturen prägen, ermächtigen oder behindern.

Anhand ihrer ganz unterschiedlichen persönlichen Hintergründe gehen drei Performerinnen der Frage nach, wo ihnen Infrastrukturen als Support-, Schutz- oder Machtraum begegnen und sich in ihren Persönlichkeiten zeigen. Sie reagieren auf soziale und ökologische Krisen der Gegenwart und beleuchten Fragen von Care oder sozialer Gerechtigkeit. WEAVING INFRASTRUCTURES war vom 19. bis 23. Jänner im brut nordwest zu sehen.

Infrastrukturen können so unterschiedlich gestaltet sein: Sie begünstigen oder unterbinden Interaktion oder den Zugang zu Ressourcen. Sie regeln das Leben von Individuen, Gruppen, Milieus und Nationen.

© Christine Miess

Sie formen deren Rituale, Normen oder Gesetze, schaffen Hierarchien und Mechanismen der In- und Exklusion. 

In WEAVING INFRASTRUCTURES brechen drei Frauen unterschiedlicher Herkunft Flächen auf, verwandeln Orte, Strukturen und damit ihre  Geschichten lautstark tanzend bis flüsternd leise in neue Räume sowie  emotionale Landschaften.

Die drei Performer*innen suchen nach sozialer Gerechtigkeit in öffentlichen, privaten und kommerziellen Räumen. Sie machen unsichtbare Prozesse sichtbar und zeigen, wie die Macht von Infrastrukturen unterschiedliche Lebenswelten ermöglicht und sich körperlich einschreibt.

© Christine Miess

Was passiert, wenn private Infrastruktur politisch wird? Wenn wie bei Elon Musks Starlink-Projekt Satelliten am Sternenhimmel sichtbar die Erde umkreisen? 

Die drei Frauen nehmen das Publikum mit in ihre biografische Vergangenheit, reisen bis ins Weltall der Zukunft – nicht zuletzt, um die Frage zu stellen, wie wir gesellschaftliche Konventionen und ihre Machtstrukturen untergraben können und damit Veränderungen schaffen. Denn Infrastruktur stellt immer die Frage nach Ressourcen und globalen Ökonomien. Wie gestalten wir unseren Lebensraum? Wer oder was wird dadurch begünstigt? Wie erreichen wir eine bislang nur erträumte heile Welt?